Gelungener Festtag bei der Lebenshilfe

Zunächst wurde die Stele als Kunstpunkt des Pfades der Menschenrechte eingeweiht. Annette Ziebeker freute sich in ihrer Ansprache, dass nun auch die Lebenshilfe Teil des Pfades der Menschenrechte in Minden ist. Sie dankte besonders Regina Storm-Hollo, Matthias Mauritz und Waldemar Ziebeker, die unter dem Motto „Gemeinsam Leben“ die Stele gestaltet hatten.

In seiner Begrüßung dankte Jochen Rogmann als Geschäftsführer der Lebenshilfe vor allem den Anwohnern, Eltern, Freunden und Mitarbeitern, die den Platz unter anderem mit Rasengitter für Rollstühle befahrbar gestaltet und Bänke aufgestellt hatten. Diese Bänke haben die Aufschrift „kein Platz für Ausgrenzung“. „Der Ort ist als Statement der Lebenshilfe besonders wichtig in Zeiten, in denen die rechtsradikale AFD ein momentanes Stimmungshoch hat. Die Lebenshilfe hat keinen Platz für Hass, Hetze und Ausgrenzung“, so Rogmann.

Für beste Stimmung sorgten die Trommelgruppe um Uwe Pacewitz und Doris Kaase als Seifenblasen Elly. Beeindruckend war das Vorlesen der Menschenrechte in Leichter Sprache durch den „Lea-Leseclub“.
Danach ging es für die ca. 150 Besucher ans Küchenbuffet um sich für die Ausstellungseröffnung „60 Jahre Lebenshilfe“ zu stärken. Zur Eröffnung erläuterte die Schriftführerin Inke Pfeiffer die Idee der Ausstellung, die im Vorstand bei gemütlichen und stimmungsvollen Projektabenden entwickelt wurde: Zehn große Tafeln stellen wichtige Aspekte der Vereinsarbeit dar. Emotionale Überschriften und Bilder aus sechs Jahrzehnten werden in kurzen Texten erläutert. Weitere Informationen zu den Themen sowie zusätzliche Filme, Bilderserien und gesprochene Texte können über QR-Codes aufgerufen werden. „Es war uns wichtig“, so Pfeiffer, „allen Interessierten einen möglichst barrierefreien Zugang zur Ausstellung zu ermöglichen. Die Arbeit an der Ausstellung selber war gerade auch für neuere Vorstandsmitglieder ein Eintauchen in eine andere Zeit, die einerseits weit weg ist und andererseits in ihren Themen und Anliegen aktuell geblieben ist.“

Angelika Buttler überbrachte als stellvertretende Landrätin die Grüße von Ali Dogan und würdigte die Lebenshilfe mit ihrer Arbeit, die alle wichtigen Bereiche des menschlichen Lebens umfasst, als wertvolle Partnerin des Kreises Minden-Lübbecke. Ihr besonderer Dank richtete sich an die vielen Ehrenamtlichen und Freiwilligen, die sich in der Lebenshilfe engagieren. Renate Müller vertrat die Stadt Minden und lenkte den Blick auf die vielen Menschen mit Einschränkungen, für die das LebenshilfeCenter mit dem Freizeittreff zu einem „zweiten Zuhause“ geworden ist. Die Räume werden belebt durch das Engagement vieler haupt- und ehrenamtlicher Mitarbeitenden, die sie aufforderte: „Machen Sie alle bitte weiter!“. Besonders hob sie das Engagement des Vorstandsmitglieds, Eckhard Rüter, hervor, dessen großartiges Wirken für Inklusion im letzten Jahr durch den Klaus-Weihe-Preis der Lebenshilfe gewürdigt worden war. Sie endete mit dem Apell an alle in der Lebenshilfe: „Lassen Sie nicht nach. Sie werden gebraucht. Verstehen Sie weiter Ihre Vielfältigkeit als Stärke.“
Auch Thomas Volkening hob als Kreisgruppengeschäftsführer des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes auf diese Gemeinsamkeiten der Lebenshilfe und ihres Spitzenverbands ab: Vielfalt, Individualität, Entwicklungsprozesse und Kooperationen in einer starken Gemeinschaft zu leben. Das hat die Zusammenarbeit im Verband in den letzten Jahrzehnten geprägt. Er schloss mit einem Zitat aus dem Leitbild der Lebenshilfe: „Wir wollen die Freude am Leben, die Kreativität, die eigenen Fähigkeiten und die Selbständigkeit der Menschen mit Behinderung stärken.“
Anschließend machten sich die vielen Gäste auf eine Entdeckungstour durch die Ausstellung „60 Jahre Lebenshilfe Minden“. Es wurde viel gestaunt und gelacht, da auch etliche der anwesenden Gäste schon über Jahrzehnte Teil der Lebenshilfe sind und manche Anekdote zum Besten geben konnten.

Die Ausstellung ist noch bis zum Jahresende im LebenshilfeCenter zu sehen, sowie auch viele der alten Programme und Veröffentlichungen. Hierzu sind alle zu den üblichen Öffnungszeiten herzlich willkommen.